Newcastle, das “Tor nach Schottland” ist durchradelt!
Von hier aus zieht sich der Haidrianswall, der von den Römern erbaute Grenzwall, nach Westen durchs Land und markiert das Gebiet, in dem über die Jahrhunderte so manches Drama zwischen England und Schottland seine “Bühne” bekam. Für Rainer heißt es, dass wir uns deutlich dem Land nähern, das er so liebt.
Gestern hatten wir wider Erwarten den Weg bis nach Sunderland zurücklegen können. Wieder einmal konnten wir auf einer ehemaligen Bahntrasse fahren! Davon gibt es hier in der Gegend wirklich ausgesprochen viele. Früher hat es hier viele Bergwerke etc. gegeben und entsprechend musste es Transportwege geben. So profitieren wir davon, dass die schweren Züge keine allzu steilen Steigungen bewältigen konnten und zum Überwinden einzelner Täler z.B. lange Dämme aufgeschüttet wurden. Die Natur versucht, sich das Terrain zurück zu erobern, so dass manche besonderen Streckenabschnitte entstehen.
Auf diese Weise kamen wir erstaunlich gut voran. Für unsere Mittagspause nutzten wir wieder den kulinarischen Ableger eines Gartencenters – diese englische Einrichtung, Gartencenter mit Cafes zu bereichern, gefällt mir ausgesprochen gut! Ich nutzte dann noch eine weitere Abteilung, nämlich die für Haustierbedarf. Hier erstand ich einen Ball, den ich – aufgeschnitten – da an meinem Rad befestigte, woher viele kleine und größere blaue Flecke in Bauchnabelhöhe stammen:
Beim Einkauf von Proviant sah ich etwas sehr Praktisches. Ein Supermarkt hatte in seinen Reihen von Einkaufswagen auch welche stehen, die man vor einen Rollstuhl klemmen kann, toll!
Die Norddeutsche und der Hesse waren sich heute in Sachen Wind einig: das ist Sturm aus Richtung Nord….von vorn…! Später gesellte sich auch noch Regen dazu. Der einzige positive Effekt war das Abwaschen des Staubes von unseren Rädern.
Entsprechend trüb waren auch die Aussichten während der Überfahrt mit der kleinen Hafenfähre, die uns über den Fluss Tyne brachte.
Entsprechende Hochachtung empfanden wir deshalb für diese zwei Kindergruppen, die dieses Wetter und besonders den Wind, der ein bisschen Brandung entstehen ließ, geradezu ideal für sich und ihr Vorhaben empfanden:
Wellenreiten als Unterrichtsfach – das geht nur am Meer!
Lisette lässt im Moment wenig von sich blicken. Ist sie etwa ein bisschen reisemüde? Oder hat sie sich einfach nur so viel mit ihrem neuen Freund .”Puffin” zu erzählen?
“In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit immer auch sich selber.” Jean Paul
Ihr Lieben,
und so folge ich gespannt Euren Spuren, sehe, was Ihr seht, freue mich an Eurer Freude – nur den Muskelkater muß ich nicht ertragen.
Für Euren weiteren Weg wünsche ich Euch alles, was Ihr braucht, um glücklich zu sein.
Herzlichst Christine