Skinning Cove….

Heute haben wir geschummelt….

Und das kam so: die Routenführung der Fahrradkarte wollte uns nach Westen ins Landesinnere umleiten, offensichtlich weil zwischen Whitby und  der weiter führenden Küstenstrecke ein Stück Radweg fehlte. Hier führten nur Bundesstraßen entlang. Der Gedanke, ins bergige Hinterland fahren zu sollen, gefiel uns gar nicht. Nach Rücksprache mit unseren Gastgebern vor Ort nahmen wir dann lieber die Straße in Kauf. Nur eine heftige Steigung zum Schieben ab Sandsend wurde uns prophezeit. Okay. Dass es bei 16% Steigung etwa 150 Höhenmeter auf ca. drei Kilometer werden würden, konnte ja keiner ahnen!

Im Blick zurück sahen wir die Stadt hinten unter uns, die am Start “oben” gewesen war….

Irgendwo auf den letzten Schiebemetern drückte sich ein Dorn in mein Vorderrad, so dass unsere nächste Zwangspause so aussah:

 

So haben wir für die ersten acht Kilometer des Tages inklusive Panne drei Stunden gebraucht.

Die zweiten acht Kilometer legten wir dafür in 25 Minuten zurück…. unter Betätigung aller vorhandenen Bremsen! Schwuppdiwupp waren wir in Staithe, ein süßes, kleines Fischerdorf mit großer Historie, das sich malerisch in die durch einen Flusslauf entstandene Schlucht und Bucht drängte. Der radfahrende Leser ahnt schon, was die eben genannten Schlüsselwörter verheißen….Armer Rainer! Denn auch die hier wartenden 25% Steigung waren ein absolutes No-Go für meine “uralten” Knie….Wieder hat Rainer Unglaubliches geleistet und beide Räder  nacheinander geschoben.

(Ich war froh, dass für mich die Berge heute kein Aus bedeuten mussten, sondern ich sie mit Bandage erklimmen konnte).

Oben angekommen entdeckten wir auch die Radroute wieder – und den nächsten, schier unüberwindlichen Berg.. Wir waren beide total entmutigt.

Lange Rede, kurzer Sinn – ich habe dann den Busfahrer des Linienbusses der auf der Bundesstraße verkehrte, überreden können, uns mitsamt unseren Rädern bis zum nächsten Ort mitzunehmen…. Insofern haben wir heute also geschummelt, für 10 Minuten.

Er fragte uns nach unserem Tagesziel und setzte uns dann sogar erst zwei Stationen weiter ab. Bei der Abfahrt winkten uns alle anderen Fahrgäste fröhlich zu!

Wir brauchten jetzt nur noch die Schlucht hinunter zu rollen, fantastisch!

Und hier sind wir nun,

in einem Paradies für Erzähl-Stein-Bemalerinnen…!

Und in einer Unterkunft mit einer sehr humorvollen Gastgeberin (mit Hund!) – und Lachen entspannt ja bekanntlich. Das tat gut! Ich bin unglaublich dankbar, wieder soviel Schutz und Segen gespürt zu haben! Dann freue ich mich, bei aller Anstrengung doch nicht vergessen zu haben, auf die kleinen Schönheiten am Weg zu achten.

 

Und morgen ist ein neuer Tag! Weiter geht’s, immer Richtung Norden!

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