Falls jemand mal die Absicht hat, in einem ausgesprochen netten B&B zu übernachten, dem können wir wirklich “The Southgate B&B” in Hunmanbay von gestern empfehlen! Es war, als würden wir heute morgen bei Freunden aufbrechen! Julie und Chris, die Betreiber, machen es wirklich zu einem besonderen Ort.
Also, auf ging’s, wieder bergauf….ich werde mich heute nicht über Höhenmeter oder Straßenbelege auslassen – wir müssen doch manche innere Grenze überwinden….Aber als wir nach einigen Abfahrten (einmal 16%!) nach Scarborough kamen, wunderten wir uns schon, wie weit wir noch runter fahren mussten, um ins Zentrum zu gelangen!
Die Bahn aus dem Villenviertel mit Straßennamen wie “Prince of Wales Terrace” hinunter zum Strand illustriert es, glaube ich, ganz gut.
Wir sind inzwischen richtige Natur-Radler geworden. Wir fühlen uns zwar im Straßenverkehr zunehmend sicherer, aber wir haben einfach keine Lust mehr auf Stadt! Der Lärm, die Hektik, die vielen Autos, soviel Konsum und oft so viel Schmutz…Wir waren froh, als wir Scarborough nach einem Snack, einem Proviantkauf und einem Friseur-Besuch wieder verlassen konnten! Das ging auf dem “Cinder track” (ehemalige Bahntrasse) erst zwar nur sehr holprig, mit den Kilometern aber immer besser.
Die Höhenzüge hier an der Küste rücken alle sehr dicht zusammen, keiner will ins Wasser fallen! Da ist die Bahntrasse echt ein Geschenk! Sie schlängelt sich talweise voran, links malerische Dörfer an den Hängen, rechts immer wieder Durchblicke zum Meer!
Man kann sich leicht vorstellen, wie hier früher die Züge an jeder Milchkanne hielten und die Lok tapfer die langen Steigungen hochschnaufte – so wie ich… Rainer gab mir den Tipp, mich in der gleichförmigen Bewegung doch auf etwas Anderes zu konzentrieren, z.B. einfach ein paar Physikaufgaben durchzurechnen…. Wieso wundert es mich gar nicht, dass mir keine einzige Aufgabe einfällt, die ich durchrechnen könnte?? Liegt es vielleicht daran,dass ich schon das letzte Jahr Physik in der Schule nur im Team mit Britta durchgestanden habe??? Ich denke also lieber über Formulierungen für diesen Blog nach….
Dabei fällt mir noch ein Nachtrag zum Thema “Handwäsche” ein: wir waschen ja täglich ein, zwei Teile zum weiteren Gebrauch mit der Hand, denn so oft stoßen wir ja nicht auf Waschmaschinen. Meistens beschleunigt das Wringen in einem Handtuch den Trockenprozess so, dass wir das Gewaschene am nächsten Morgen wieder anziehen können. Vorgestern Morgen hatten wir uns bei den Polstern unserer Radlerhosen wohl getâuscht…als wir vom Frühstückstisch aufstanden, waren die Sitzflächen unserer Stühle leicht feucht. Das war dann wohl “In – continental breakfast”….!
Heute ist es uns das erste Mal gelungen, einfach auf ein Quartier am Wegrand zu stoßen. So übernachten wir in einem der Täler in einem Inn/Freehouse. Auf solche Gelegenheiten warten wir schon lange!
