Kings Lynn….

Ungefähr so, wie gestern meine Handwäsche meine Kleidung frisch entstaubt hat, so erfrischte der Regen in der vergangenen Nacht die Luft! Sonne, Wind und Wolken – mein Lieblingswetter.

Gleich im nächsten Dorf nach unserem Aufbruch konnte ich Post auf den Weg bringen – in einem Postamt, das so klein war, dass fast nur der vergitterte Schalter hinein passte! Es war einfach in einem Anbau eines Einfamilienhauses untergebracht. Das Dorf hatte einen, wie ich finde, bemerkenswerten Namen: Ingoldithorpe, ein eindeutiger Wikingername!

Als wir unterwegs einmal anhielten, um unsere Jacken auszuziehen, kam von Ferne auf der Weide ein Schaf angetrabt. Es musterte uns und beobachtete genau, was wir taten, ein für Schafe ja eher ungewöhnliches Verhalten. Ich glaube, das war die Cousine von Mama Muh, eine Kuh, die sich nicht wie andere Kühe verhält (sie schaukelt, baut Baumhäuser, fährt Schlitten…..)

Wieder führte uns die Route bergan, wenn auch längst nicht mehr so sehr wie in den vergangenen Tagen. Wir passierten einen “zuckersüßen” Tearoom, in dem die weißen Haare der anwesenden Damen in der Sonne glänzten.

Wir passierten ein großartiges, schmiedeeisernes Tor, das auch in der Sonne glänzte und in einen riesigen Landschaftspark führte. Hochherrschaftliche Häuser, oder besser noch Anwesen, mit einem super gepflegten Park drumherum, sieht man hier immer wieder. Da uns diese Art der Sehenswürdigkeiten nicht besonders interessiert, fuhren wir einfach weiter an der Umzäunung entlang, ohne uns viele Gedanken zu machen. Die mächtigen Kiefern und Rotbuchen beeindruckten uns sehr. Mir kam der Name des Anwesens zwar irgendwie bekannt vor, aber lange gegrübelt habe ich nicht (später stellte sich heraus, dass wir just am”Wochenendhäuschen”der Queen vorbei geradelt waren, Sandringham…).

Im Tearoom des nächsten größeren Ortes machten wir dann Mittagspause.

Dass wir an einem großen Tisch Platz nehmen mussten, stellte sich kurze Zeit später als Glücksgriff heraus. Denn es gesellten sich sehr nette Leute zu uns, die sich bestens in der Gegend auskannten. So erhielten wir gratis eine höchst interessante Geschichtsstunde über das Dorf Castle Rising in dem wir uns befanden und über Kings Lynn. Beide hatten im Mittelalter hohe Bedeutung als Hafen- , Markt- und Residenzstadt.

Hier in Kings Lynn spielte auch die Hanse eine große Rolle. Deutsche Kaufleute betrieben hier 400 Jahre lang ein (Hanse)Handelskontor. Heute gibt es eine Bewegung, die sich auf moderne Weise der alten Handelsverbindungen besinnt und sie im übertragenen Sinne wiederbelebt.  Am Hafen am Fluss steht hier noch das alte”Hanse-House” mit einer Restauration.besonderer Art.

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