Gravesend…

Da sind wir, am Ort des Überganges.

Morgen steigen wir auf die Fähre nach Tilbury. Aber diese Nacht verbringen wir noch in einem Old Victorian House B&B. Die Gastgeberin ist eine sehr präsente Frau, früher Lehrerin, jetzt Kunststudentin. Entsprechend strotzt das Haus vor “kreativem Chaos”. Und trotzdem kann man sich in der zugewandten, gastfreundlichen Atmosphäre sehr wohl fühlen. Allein der verwunschene Garten hinter dem Haus… Es ist schon ein Abenteuer für sich, sich jede Nacht in einem anderen Bett auszuruhen! Man lernt so viele unterschiedliche Lebensweisen kennen – und sich selbst in der Reaktion darauf…!

Dieser Sonn-Tag, der seinem Namen alle Ehre machte, war erfüllt vom Gefühl des Schlenderns. ” Schnell” wäre heute auch kaum möglich gewesen, bei der Wärme! Und dann tauchten am Ortsausgang von Rochester wieder Kreidefelsen auf….richtig: das bedeutete wieder steiles Bergaufschieben! Nur nicht so lange wie in Dover. Und kurz danach führte uns die Straße an einer Steigung ca. 3 km an offenstehenden Folientunneln mit Gemüse- und Erdbeerkulturen entlang. Aus den Tunneln strömte mit der Windrichtung die warme Luft zu uns auf die Straße,  das hat mich geschlaucht! Heute Abend ist aber alles gut, nach Essen im Pub und unter sternklarem Himmel!

Rochester, auf dem Weg, hat uns gut gefallen. Die Kathedrale dort ist nur sieben Jahre jünger als die in Canterbury.

Sie bereiteten gerade einen Gottesdienst vor, den die Pfadfinder zu Ehren von St. Georg begehen – mit großer Parade und allem. Leider begann er zu spät, als dass wir hâtten bleiben können. Das hätte das Herz einer Pfadfindermama sehr erfreut!

Hier noch ein besonderes Schild für die Schildersammler unter euch:

Und ein Nachtrag – das sind Bluebells, die hier wild wachsen.

Rainer hat sich übrigens eine neue Warnweste “besorgt”. Sie muss aus einem Monteursauto rausgeflattert sein und lag allein am Straßenrand. Jetzt kann er endlich die fälschlicherweise bei IKEA gegriffene Kinderweste weglegen. Die saß sowieso eher wie ein Bolero…

2 Antworten auf „Gravesend…“

  1. Gravesend – welch ein seltsamer Name! Grabesende? Was soll das bedeuten? (Und welch schwermütige Frage …) Nun – das Internet weiß Antwort auf soviele Dinge – also warum nicht auch auf diese Frage? Schwupps mal Tante Google und den kleinen Wikinger befragt – und schon haben wir die Antwort:
    “Gravesend ist eine Hafenstadt im Verwaltungsbezirk Kent in England am Südufer der Themse mit etwa 51.400 Einwohnern. Sie verfügt zur Hilfe des Schiffsverkehrs auf der Themse über eine Lotsenstation. Seit dem 15. Jahrhundert können Passagiere von Gravesend aus mit dem Schiff nach London gelangen, seit 1562 besitzt Gravesend das Stadtrecht. Zu den wichtigsten Erzeugnissen gehören Papier, Zement und Gummiprodukte. 1617 starb hier auf der Heimreise die Indianerin Pocahontas. Der Name leitet sich vom englischen grove’s (Wald) und end (Ende) ab. Aber im Domesday Book (1086) heißt das Dorf Gravesham (Heim des Grafen).”
    Aha! Nun sind wir doch schon mal wieder eine Runde weiser! 🙂
    Und sogar noch etwas dazugelernt: Pocahontas existierte tatsächlich! Ich kenne die Gute erst sei Walt Disney! 😉
    Nun – wir sehen wieder einmal: Reisen bildet! (Auch wenn man nicht selbst reist und diese Reise für usn eifrige Blogleser “nur” virtuell ist!)
    In diesem Sinne – wünsche Euch eine entzückende Weiterrreise bei sonnigscheinigem Sommerwetter! Wir hatten hier am Wochenende 30°C! 🙂
    Cheerio, Miss Ute & Mr. Rainer!
    Jens

  2. Ach – hier noch zwei Nachträge:
    Die Beschreibung von dem Haus voll “kreativem Chaos” erinnert mich an einen Frankreich-Urlaub:
    Damals waren wir bei einer Madame untergebracht, deren Haus voll von Puppen aller Größen und diverser Puppenstuben war. Das Haus glich eher einem Puppenmuseum. Auch die Bewohnerin selbst war sehr ungewöhnlich in Kleidung und Umgangsformen – aber sehr sehr nett! Ich glaube, sie hätte mich damals am liebsten “vom Fleck weg” geheiratet … ich bin ihr aber entkommen. 😉
    Und zum Thema “Bolero”: War das nicht auch mal die Tracht der Toreros? Rainer als Torero seines Rades! 🙂 🙂 🙂
    Grüße, Jens

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