St. Michaelisdonn….

Die Kohlernte hat begonnen! Und da wir hier in Dithmarschen unterwegs sind, ist dieser Fakt Auftakt zu bedeutenden Festlichkeiten!

Hier in der Region bietet jeder Ort, der etwas auf sich hält, kulinarische und andere Vergnüglichkeiten rund um den Kohl an. Auch die Dithmarscher Kohlkönigin wird gekrönt!  Ob die betreffende junge Frau im Vergleich zur Heidekönigin in Niedersachsen oder Weinkönigin in Rheinland-Pfalz nun so glücklich darüber ist, wird geheim gehalten. Aber ich weiß schon, dass es in diesem Jahr eine ganz besondere Bewerberin um den Titel gibt….

Sau im Friesennerz auf Rotkohl…

Eigentlich hat sie immer davon geträumt, im Dezember mit weißem, wallenden Gewand und einem Kerzenkranz auf dem Kopf zur Luciakönigin zu werden, aber seit heute steht sie auch auf Kohl. Rotkohl, Weißkohl, Rosen-, Spitz-, Grün- und Blumenkohl, Wirsing und sogar auf Porree. Obwohl das ja gar kein Kohl ist…

Bisschen dauert es noch bis zur Entscheidung, denn noch sind ja auch nicht alle Felder abgeerntet!

 

Heute morgen waren wir noch etwas müde nach dem gestrigen Tag gestartet. Zum Glück war der Wind schwächer und in unserer Fahrtrichtung bot der Deich ein wenig Windschutz. So hatten wir auch einen Blick für die Salzwiesen binnendeichs. Leider haben wir bisher nicht herausfinden können, was hier so schön rot leuchtend blüht.

 

Genauso wenig konnten wir oben auf dem Deich Lisettes Frage beantworten, warum die Leute da dauernd auf dem Wasser hin und her sausen, am Band. Sie könnten doch auch einfach weiter fahren. Dann würden die Bänder sich auch nicht so leicht vertüddeln…

 

Später, als wir unsere Zwischenstation Meldorf wieder verließen, hat sie aber – Diskretion in Person – keine Fragen gestellt, als wir plötzlich in lautes Lachen ausbrachen: wir hatten grade so ein typisches Sechzigerjahre Siedlungshäuschen passiert, das in seinem akuraten Vorgarten sehr viele von diesen kobaltblauen Deko-Keramikkugeln beherbergte. Und in den dazu farblich passenden Übertöpfen nur so vor Sommerblumen strotzte. Und just, als wir vorbei fuhren, begann der Herr des Hauses diese Blumen zu begießen. Blaue Gießkanne und ein Syntetikshirt in eben dem Blau. Reichlich ausgefüllt war dieses blaue Hemd durch seinen wasserballartigen Bauch….passend zu den Kugeln!

Ja, auch eure Kommentare – hier im Blog, per Whatsapp und persönlich –  zeigen es: unsere Reise nähert sich dem Ende ….. Heute haben wir der Nordsee (vorerst) den Rücken gekehrt, tschüss gesagt und sind landeinwärts gefahren. Und ab morgen Mittag wird es elbaufwärts gen Hamburg gehen. Unsere Freude auf zuhause ist groß, die Schatztruhe der Erlebnisse ist bis zum Rand gefüllt und doch – werden wir nicht auch von einer Leere überfallen werden? Es wird wunderbar sein, nicht mehr jeden Morgen die Taschen packen zu müssen und abends ins eigene Bett zu kriechen! Aber in welcher Form wird uns der Abschiedsschmerz von dieser unglaublichen Reise ereilen? Aber genau wie Tag für Tag während der vergangenen sechs Monate lassen wir auch jetzt das Leben einfach auf uns zukommen. Das Leben ist viel zu schön, um sich unnötige Sorgen zu machen!

Eine Antwort auf „St. Michaelisdonn….“

  1. Liebe Ute, lieber Rainer,
    vielleicht erreicht Euch mein herzliches Dankeschön für Eure Geburtstagsglückwünsche ( aus Dänemark) ja noch auf den letzten Radkilometern… Ich habe mich riesig gefreut, dass Ihr an mich gedacht habt und freue mich jetzt, Euch bald wieder “life” erleben zu können. Eine gesegente Heimkehr wünsche ich Euch und schicke viele liebe Grüße.

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