Büsum….

Und weiter ging es durch einen Koog nach dem anderen, erstmal in Richtung Eiderstedt.

Diese landwirtschaftlich genutzten Gebiete, die dem Meer durch Deichbau abgerungen wurden, sind oft durch mehrere Binnendeiche unterteilt. An den Stellen, an denen Straßen diese Deiche durchschneiden, liegen immer Balken bereit, die bei schwerer Flut in Schienenführungen rechts und links des Straßendurchbruches übereinander gestapelt werden. So wird das Hinterland mit “Schotten dicht” geschützt, falls der Außendeich brechen sollte.

 

Eine typische Bebauung der Kööge, die noch aus der Zeit der Niederländer stammt (die uns damals das Eindeichen und die Landgewinnung beigebracht haben), sind die “Haubarge”. Das sind fast quadratische Häuser, die bei einer Firsthöhe von 15 – 17 Metern zwischen 500 und 1000 Quadratmetern überbaute Grundfläche haben.  Ein ganz berühmter ist der ” Rote Haubarg” bei Witzwort. Rot war sein Ziegelbau aber nur ursprünglich, heute ist er weiß.

In das dort ansässige Restaurant-Cafe flüchteten wir uns vor dem nächsten heftigen Schauer und ruhten uns bei Tee und Kuchen von dem heftigen Gegenwind aus.

Je nachdem, wie uns die oft rechtwinklig abknickenden Straßen führten, hatten wir heute etwa 50% Gegenwind. Die anderen 50% teilten sich Seitenwind und Wind von schräg vorne. Dazu immer wieder heftige Schauer – wir waren so froh, als wir abends endlich Büsum erreichten! Die sechzig Kilometer von Husum über Tönning und Eidersperrwerk alleine wären schon eine gute Leistung gewesen…

(und ein “Langer Weg”, siehe Straßenschild)

Dass wir aus verschiedenen Gründen immer auf die Wolken achten, erklärte ich ja schon gestern. So sind wir etwa 10 km vor Büsum nochmal auf den Deich geklettert, um das Lichtspiel über dem Watt zu beobachten.

Sofort war klar, dass wir die bald darauf auftauchende Schutzhütte mit Beschlag belegten. Gerade noch rechtzeitig…

Hier möbelte uns der vormittags gekaufte köstliche Pflaumenkuchen mit Streuseln, den wir wartend verspeisten, gründlich wieder auf!

Noch im Weiterfahren konnten wir rundherum am Horizont sehen, wo die heftigen Regenschauer nieder gingen.

 

Waren die letzten 20 km schon windmühsam gewesen, so strampelten wir dir verbleibenden acht nach Büsum doch noch so zügig es ging. So eine schwarz-gelbliche Wolkenfront ist doch ein überzeugendes Argument….

Solchen Starkregen, wie wir ihn jetzt ein paar Mal hatten, hält Rainers Kilometerzähler nicht aus – da macht Not erfinderisch…

Eine Antwort auf „Büsum….“

  1. Hallo ihr Lieben!
    Jetzt seid ihr in Deutschland und bald wieder zu Hause. Das ist nach so einer sagenhaft und unbeschreiblich tollen Radtour, die ihr ja soweit gesund überstanden habt, doch wunderbar!!!
    Wir haben euern Reisebericht immer wieder mit Begeisterung gelesen und sind in Gedanken mitgefahren. Was machen wir nur, wenn eure Erzählungen nicht mehr zu lesen sind🤔
    Das werden wir vermissen!!!
    Vielleicht erzählt ihr uns wieder etwas, wenn das Fernweh zu groß wird und ihr euch eine neue Tour überlegt.
    Bis dahin wünschen wir euch alles Gute und bleibt gesund!!
    Magret und Hans aus dem schönen, sonnigen Ostfriesland (vielleicht wird das die nächste Tour)

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