Edinburgh!

Heute hier in diese Stadt einzufahren, war ein richtiger Triumph – gefühlt ist ein großes Zwischenziel erreicht!

Die letzten Kilometer (von den heute insgesamt 60 km) in die Stadt hinein fuhren wir wieder auf einer alten Eisenbahntrasse, am Ende sogar durch einen Tunnel, der ehemals für die Bahn in den “Hausberg” von Edinburgh gesprengt wurde.

Aus diesem ruhigen Fahrweg mehr oder weniger direkt mitten hinein in die Stadt katapultiert zu werden, war schon recht spannend. Denn Edinburgh ist eine äußerst lebhafte Metropole! Touristen, sehr viele junge Leute – man hört Sprachen aus aller Herren Länder! Und die Jugendherberge, in der wir uns für drei Nächte eingebucht haben, liegt mitten im Zentrum…. Ich bin sehr gespannt, wie uns zwei Tage Sightseeing bekommen werden! Eine wesentliche Rolle wird wohl auch das Wetter spielen. Heute z.B. sind wir bei Nebel über der See los gefahren, hatten heiße Streckenabschnitte mit stechender Sonne und fuhren mit leichtem Regen in Edinburgh ein.

Als es grade so sonnig war, fing es in den sich vor uns auftürmenden Wolken an zu grummeln – kein besonders gutes Gefühl! Der nächste Ort lag zum Glück nur ca. vier Kilometer entfernt, so dass wir etwas schneller strampelten, um ggf. Unterstellmöglichkeiten zu haben. Als wir in den Ort hinein fuhren, geriet unsere Absicht aber in den Hintergrund, denn im Vordergrund hatten wir plötzlich einen Festumzug!

Hinter uns die Feuerwehr zur Absicherung, vor uns eine flott trommelnde Sambagruppe marschierten wir ein Stückchen mit! Als dann allerdings ein Aldi-Schild eine gute Einkaufsmöglichkeit für unser Mittagessen verhieß, bogen wir schnell ab. Das Mittagessen mit italienischem Nudelsalat, frischen Mangostückchen, Erdbeeren und Toffeyoghurt war dann auch ausgesprochen lecker!

Im weiteren Verlauf der Radroute rollten wir dann auf dem prima gepflegten “Hassilton – Longniddry – Railtrack” bis an die Küste runter, herrlich.

Bis jetzt hat Schottland uns sowieso mit guten Wegen erfreut. Nur einmal kam Lisette heute aus ihrem Korb gekrochen, wo sie es sich unter der Plane regensicher gemütlich gemacht hatte. “Was macht ihr denn?!?”, nörgelte sie verschlafen. Und dann: ” DAS soll ein Radweg sein???”

Wo sie Recht hat, hat sie Recht…

(Aber diese Art der Bahnüberquerung war bisher wirklich die Ausnahme!)

 

Ich finde, Edinburgh ist der richtige Ort für eine kleine Bestandsaufnahme:

Wir sind seit zwölf Wochen unterwegs, haben bisher ca. 2800 km zurück gelegt, die überwundenen Höhenmeter haben sich von März bis Mai etwa versechsfacht. Wir haben in 67 verschiedenen Betten geschlafen, viele Müsli- und Schokoriegel verspeist, noch viel mehr Wasser getrunken und sind auf sieben Bahntrassen und mit elf Fähren gefahren. Dabei sind 1618  Fotos und siebenundsiebzig Blog-Beiträge entstanden und beinahe täglich haben wir uns in neue WLAN-Netze eingeloggt, heute mit diesem Tagescode.i

Wenn das nix ist…!

3 Antworten auf „Edinburgh!“

  1. Wir lesen mit Begeisterung euern Blog, beglückwünschen euch immer wieder zu so einer sagenhaften ” Lebenstraum-Fahrradtour ”
    Jeden Tag von neuem diese Leistung, “Hut ab”
    Macht weiter so und paßt
    gut auf euch auf!
    Magret und Hans Klock
    ( die Eltern von Maike Frisch)

  2. Eure Lighthousecard ist angekommen, danke! Anlass, um mal wieder euren Weg nachzuverfolgen. Und das lohnt sich ja wirklich. Ich liebe ja Wasser sehr, und zwischen Moorwasser- Naturteich, kleinem Freibad 2 Dörfer weiter und Baden mit Sauna in der anderen Richtung wechsle ich bei diesem sommerlichen Wetter. Die vielen Rosenblüten im Garten duften wunderbar und nur Nordseeausflüge fehlen mir noch für Urlaubsgefühl in der Seele. (Automuffel geworden). Zwischen Strande und Bülk ist unser “Hausstrand”. Von dort aus sind wir gerne mit den Seekajaks unterwegs gewesen. Ich bin doch ein “Naturkind”.
    Im Dorf war ein kleines gelungenes Fest: Treffen in Weiß-Schwarzer Kleidung. 75 Teilnehmer! Und mit Sport- und Chortreffen geht es munter weiter. Eure alten Bahntrassen hätten meinen Bruder auch sehr interressiert. Ihm ist durch unseren Vater dieser Blickwinkel für´s Leben in die Wiege gelegt worden. Jetzt ist er intensiver Museumseisenbahner, Squaredance, menschenfreundlich und humorig. unsere Sonntagsausflüge als kleinere Kinder waren immer Bahnhof, Schranken und Güterbahnhof, während Mutti kochte… AllesLiebe, Gi und Manu

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