Franeker, Harlingen, Kimswerd, Afsluitdijk, Den Oever

Ich habe mir übrigens selbst versprochen, nichts mehr über das ach so platte Land zu schreiben….dieses endlose Gegondel durch diese unendlichen Weiten strapaziert langsam meine Geduld und meine Phantasie!


Deswegen legten wir unsere gestrige Route auch über die niedliche, kleine Stadt Franeker, die nicht nur schon im Mittelalter Universitätsstadt war, sondern auch das älteste, funktionierende Planetarium der Welt beherbergt.


Und Harlingen wollten wir auch sehen.


Hat beides geklappt!
In unserer Mittagspause begann unser Tischgebet mit “Guter Gott, wir danken dir für das goldene M…” – einmal in vier Wochen ist wohl okay, oder? Das Beste dort war aber der Restaurant-Manager: er brachte uns das Essen an den Tisch, plauderte mit uns über unsere Räder und unsere Tour, erklärte Rainer begeistert das voll automatisierte Abfallsystem von Mac Donalds und gab sogar noch Tipps zur abendlichen Quartiersuche!

Wir fanden wieder eins über “Vrienden op de fiets”, mitten im Nichts, auf dem platten Land (sorry, dass ich es doch noch einmal erwähne….). Und kaum hatten wir uns und unser Gepäck im Haus, fing es sintflutartig an zu regnen und heftig zu wehen. Die kleine, private Windkraftanlage hinter dem Haus mutierte zum Quirl!

Das blieb die ganze Nacht so…und am Morgen… Und vor uns lag die Strecke über den 30 km langen Damm, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt. Die Windrichtung bedeutete Gegenwind! In der Vorhersage hatte es zwar geheißen, dass sich die Windrichtung im Laufe des Mittags so ändern sollte, dass wir uns von der Seeseite/Deichseite her “nur” mit Seitenwind auseinander setzen müssten, aber ich habe an diesem Morgen meinen ganzen Mut und mein ganzes Gottvertrauen gebraucht, um überhaupt los zu fahren! Bei so einem Sturm bin ich noch nie Rad gefahren.

Aber so oder so mussten wir das Quartier verlassen. Wir haben uns also auf den Weg gemacht, erstmal wieder 10 km über das platte Land (sorry!!) bis zum Deich. Ich habe Rainer bisher auf noch keiner Radtour schieben sehen, aber heute! Wenn ich mich getraut hätte, kurz eine Hand vom Lenker zu nehmen, hätte ich das und auch seine Schräglage an anderer Stelle gerne fotografiert!

Auf dem “Afsluitdeijk”, wie der Damm heißt, passiert man zwei große Siel-Pumpen-Anlagen, heute mit Sturm direkt und ungebremst von rechts, durch das Bauwerk verwirbelt…und man muss noch zwei Mal auf die Deichkrone, wo es für die Autos Ausfahrten von der vierspurigen Autobahn zu einem Infopunkt und zu einer Tankstelle gibt. Hier haben wir gemerkt, WIE deutlich der Radweg sonst im Windschatten des Deichs zur Rechten lag… Und dass der Wind tatsächlich auf leicht schrägen Seitenwind gedreht hatte! Man kann es sich vielleicht nicht vorstellen, aber wir konnten tatsächlich die meiste Zeit recht zügig radeln! Halleluja!!

Die Tankstelle liegt etwa auf der Hälfte der Strecke auf der Seite des Ijsselmeeres, eine willkommene Pause! Wir schmausten dort in der Wärme des Kassenhäuschens ein Sandwich, Schokoriegel und ein Getränk. Und erholten uns für den zweiten Teil.
Kurz vor Den Oever sahen wir noch drei Schiffe die Drehbrücke passieren, bevor wir glücklich unsere Unterkunft erreichten.

Unsere Pension liegt direkt in der Altstadt, neben einem Friseur.

Diesen Tag krönten wir mit einem Essen in einem sehr guten Fisch-Restaurant am Hafen.

Und die geduldige, kleine Lisette durfte sich über unsere ganz besondere Schokolade hermachen…

2 Antworten auf „Franeker, Harlingen, Kimswerd, Afsluitdijk, Den Oever“

  1. Hallo ihr beiden. Eure Sturmfrisur hätte ich gerne gesehen, Natürlich auch die von lisette. Habe den ganzen Nachmittag in der Sonne verbracht. Hoffe, das Wetter bei euch ist jetzt auch besser geworden. Liebe Grüsse aus Brokstedt, Birgit

  2. Hi(fisch) Ihr Zwei,
    – gibt es in der Nordsee eigentlich solche Tierchen? – nee, wohl eher nicht.
    Der Blog ist wieder mal sehr vergnüglich geschrieben. Rainer schieben? (Das reimt sich sogar, und was sich reimt, ist gut – sagte schon Pumuckl!) Das hätte ich auch gerne gesehen. Ist zumindest neu – hatte ich so noch nicht erlebt. Auf unseren Touren hätte eher ich geschoben. 😉
    Und Rainer in Schräglage stelle ich mir auch lustig vor. Mal sehen … da lässt sich doch bestimmt mit Photoshop was zaubern! 😉
    Hier gehen die Osterferien zu Ende und wir hatten heute einen sonnigen Tag mit 21 Grad. Wünsche Euch weniger stürmisches Wetter auf Eurem weiteren NSCR.
    Nachösterliche Grüße, Jens

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