Warten auf die Fähre….

Das waren nochmal zwei richtig schöne Tage hier in Kirkwall! Mit frisch geschnittenen Haaren bestiegen wir gestern – nochmal bei strahlendem Sonnenschein! – den Bus in die kleine Stadt Stromness an der Westküste. Es war ein Doppeldecker-Bus, also wählten wir wegen der guten Aussicht die obere Etage und ließen uns über die schmalen Straßen schaukeln!

Nach so vielen Fähren, Seegang und dieser Schaukelei habe ich im Moment immer wieder so ein Gefühl wie ein Seemann an Land…, als wenn die Erde immer noch Seegang hat!

Stromness ist eine sehr alte, kleine Stadt, die sich in eine Bucht und an den Hang dahinter schmiegt. Wie überall hier sind die Häuser aus Naturstein oder grau verputzt. Dicht bei dicht säumen sie die eine Hauptstraße entlang der Küste.

 

Und ein Geschäft mit kreativem Hintergrund liegt neben dem anderen: Wollgeschäft, Buchladen, Polsterei, Galerie, Fotograf, Museum, Töpferei….ein offensichtlich sehr aktives Völkchen! Rainer hast mich erfolgreich um alles herum gelotst! Ich habe nichts gekauft….

Wir beschlossen unseren Ausflug sehr traditionell mit “fish+chips” in Sonnenschein und Wind auf einer Bank am Hafen.

Zurück in Kirkwall – der gesamte Bus wurde von einer ausgesprochen fidelen Gruppe rund um einen 21. Geburtstag unterhalten – betraten wir den Pub “The Reel”. Das sollte laut Tipp eines Eingeweihten so etwas wie das musikalische Zentrum Kirkwalls sein. Und so war es auch! Es war der Abend für spontane, traditionelle Musik und wir haben ihn sehr – und lange -genossen!

 

Der Sonntagmorgen sah uns wieder am Busbahnhof. Denn einmal pro Tag fährt hier ein Bus zu zwei Ausgrabungsstätten, die man nicht mir öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Gleichzeitig kamen aber Shuttle-Busse von einem Kreuzfahrtschiff ( die hier regelmäßig und oft Station machen!), die auch Leute für die Tour brachten. So war der vorgesehene Bus viel zu klein! Und was machte der Fahrer? Er telefonierte kurz und sagte dann allen Wartenden, dass er schnell einen anderen, großen Bus holen würde. Gesagt, getan – und schon wurden wir wieder in dem Doppeldecker durch die Gegend geschaukelt!

Scara Brae, der erste Haltepunkt ist die am besten erhaltene, dörfliche Ansiedlung des Neolithikums. Es ist so unvorstellbar, an dem Ort zu stehen, an dem schon vor 5000 Jahren Menschen ganz ähnlich lebten wie wir. Okay, zugegeben, ein paar Unterschiede gibt es schon…. Aber, essen und trinken, Lebensunterhalt, Gemeinschaft, Liebe…. Menschen eben!

Hier waren es halb unterirdische, mit Gängen verbundene einzelne Wohneinheiten, die dörfliche Gemeinschaften beherbergten. In den Nasra-Romanen ist es sehr anschaulich beschrieben.

Das spirituelle Zentrum der Orkneys damals (und viele weitere Jahrhunderte lang) war der “Ring of Brodgar”(zweiter Haltepunkt), ursprünglich 60 “standing stones”, alle absolut symmetrisch zu einem perfekten Kreis aufgestellt.

Heute stehen noch 27 Steine hier. Und keiner hat bisher den genauen Zweck dieser Anordnung erklären können!

 

Unser letzter Touristen-Programmpunkt war dann heute Nachmittag eine Führung durch die” Scapa Distillery” mit kleiner Verkostung am Schluss – mmmmmhh!!

Gut gelaunt machten wir uns wieder auf den Weg zur Jugendherberge, wo wir unser Gepäck lagern durften und uns auch bis zum Abend aufhalten. Gleich satteln wir wieder die Hühner – der nächste Beitrag kommt von den Shetlands!

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert